Natürlich ist unsere Spieler-Auswahl völlig subjektiv - aber das macht es ja so spannend. Wir werden hier nach und nach wenigstens eine Mannschaft zusammenbekommen. Und die meisten Namen haben wir schon im Kopf. Die Kriterien für die Aufnahme sind eigentlich ganz einfach: Mehr oder weniger aus NRW oder ein bisschen darüber hinaus, keine Nationalspieler, absolute Helden des Vereins, wo sie am meisten gespielt haben und dann natürlich noch irgendetwas ganz Besonderes, womit sie sich ausgezeichnet haben.

Zugegeben: In die Reihe der bisher genannten, eher aus dem zwoten Glied stammenden Spieler vergangener Tage passt Herbert, genannt: "Aki", Lütkebohmert nicht. Dafür war die blonde "Lunge" einst mit Schalke viel zu erfolgreich. Und immerhin hat er auch den gleichen Vornamen wie der berühmte finnische Filmemacher Kaurismäki, aus dessen Namen man seine Herkunft genauso ableiten kann wie beim astreinen Ruhrpott-Idiom Lütkebohmert. Nur leider wurde der dort nicht richtig glücklich: Des Meineids im Bundesligaskandal 1970/71 geständig („Hohes Gericht, ich komme vom Dorf“), hatte er einerseits beim Mann mit der Mütze, Bundestrainer Helmut Schön, keine Chance auf die Nationalmannschaft. Andererseits zahlte er damals infolge der einhergehenden Verurteilung 10.000 DM an die Deutsche Krebshilfe - für den Kampf gegen diese tückische Krankheit, der er dann tragischerweise selber Anfang der 90er erlag.

 

Der gelernte Maurer war ein durchschnittlicher Zweitligaspieler, wie er im Buche steht: Mit astreiner blonder Minipli und dem obligatorischen 80er Rudi-Völler-Gedächtnis-Schnäuzer konnte er sich gegenüber den anderen gefühlt gleich aussehenden 99% seiner Mitspieler noch nicht richtig absetzen, aber dieser Name... Sobald im Radio zu einem Spiel mit Beteiligung des VfL Osnabrück oder der Stuttgarter Kickers geschaltet wurde, warteten die Fußballsüchtigen landauf, landab auf eine Ballberührung des Mittelfeldspielers und späteren Stürmers, um wieder diesen außergwöhnlichen Namen zu hören: Olaidotter. Bis heute rätselt die Fachwelt über die Bedeutung, Herkunft und Nationalität (es wurden noch nicht mal weitere berühmte Personen gefunden) - für uns pendelte Olaidotter immer zwischen einem possierlichen Nager und dem Kern eines gewöhnlichen Hühnereis.

 

Kommt aus Berlin, aber die Arminia aus Bielefeld war sein Heimatverein, wie er selber betonte. Nicht nur der spitzen Name, über dessen Nennung wir uns jedes Mal freuten, sondern auch seine 150 Spiele für den Verein auf der Alm haben einen unvergesslichen Nachhall hinterlassen. In der Zweitligasaison 79/80 bildete er mit Norbert Eilenfeldt (30 Buden) und Gerd-Volker Schock (21 Stück) den sogenannten "100-Tore-Sturm", zu dem er als Toschützenkönig 35 in 36 Spielen beisteuerte. Mit einer Tordifferenz von sage und schreibe +89 (120:31) stieg Armina Bielefeld dank seiner Hilfe dann auch folgerichtig als 1. der damaligen 2. Bundesliga Nord auf.

 

Junge, junge, haben wir bewundert, wenn der mal richtig maßgenommen hatte. Da raunte nicht nur das frenetische Publikum am Tivoli… nein, auch in unseren Reihen war gehöriger Respekt zum Greifen spürbar. 179 Spiele in der 2. Bundesliga absolvierte dieses Kraftpaket für Alemannia Aachen. Aber unübertroffen ist die Geschichte, wie "Zwei Meter, zwei Zentner", wie er liebevoll wg. seiner imposanten Körpermaße genannt wurde, einen Medizinball (!) von der 16-Meter-Linie (!) über (!) die Latte drosch - und damit eine Wette verlor, weil er lediglich vorausgesagt hatte, das Tor ohne auftippen zu treffen. Unsereins hätte sich bei diesem Versuch die komplizierteste Beinfarktur der jüngeren Medizingeschichte eingehandelt, und er knallt den Medizinball einfach drüber…